Die Landtagsabgeordnete Regina Poersch erklärt:
„Die schleswig-holsteinische Landesregierung stellt Hein Lüttenborg fürs Erste aufs Abstellgleis. Anders können die Antworten von Verkehrsminister Bernd Buchholz auf meine Kleine Anfrage nicht interpretiert werden. Die Landesregierung verweist darauf, dass eine Reaktivierung im Gutachten zur Optimierung des SPNV in Schleswig-Holstein (OdeS) nicht empfohlen und daher das Projekt im Landesverkehrsplan nicht erwähnt werde. Daher könne das Land keine Mittel für eine Machbarkeitsstudie zur Verfügung stellen. Dieses Argument ist aus meiner Sicht absurd. Denn eine Reaktivierung der Strecke ist im OdeS-Gutachten überhaupt nicht geprüft worden. Folglich kann es logischerweise nicht Teil der Empfehlungen sein. Die Landesregierung macht es sich hier viel zu einfach! Das ist umso ärgerlicher, wo doch stets das enorme Engagement des Vereins „Schienenverkehr Malente-Lütjenburg“ hervorgehoben und gelobt wird.“
Ostholsteins SPD-Vorsitzender Niclas Dürbrook erklärt:
„Erst aufgrund der Zusagen von NAH.SH haben die Kommunen vor Ort Gelder für die Machbarkeitsstudie bereitgestellt. In Malente gab es sogar eine überaus erfolgreiche Spendenaktion. Mehr Rückenwind aus der Region kann man sich kaum wünschen. Die Antwort der Landesregierung ist darum eine herbe Enttäuschung. Zumal der Eindruck entsteht, dass man sich mit den Chancen des Projekts nicht ausreichend beschäftigt hat. So berücksichtigt die Landesregierung in ihren Antworten nicht, dass die Reaktivierung der Bahnstrecke bis Malente-Nord – und damit ein entscheidender Teil des Projekts – durchaus bereits im Landesverkehrsplan Berücksichtigung findet.“
Der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Kai Vogel erklärt:
„Die Antworten auf unsere Frage zeigen, dass die Landesregierung erkennbar Schwierigkeiten hat, die verschiedenen Aspekte des Projekts auseinanderzuhalten. Bei der Reaktivierung von Malente-Lütjenburg geht es einerseits um die perspektivische Verbesserung der SPNV-Anbindung in der Region. Andererseits bietet sich bis zu dieser Verbesserung die großartige Möglichkeit, auf einer abgetrennten aber funktionsfähigen Bahnstrecke innovative Lösungen für den Schienenverkehr zu erproben. Nicht zuletzt mit den Hochschulen im Land stehen die Partner dafür bereits in den Startlöchern. Mit einem Landesanteil von grade einmal 34.000 € kann hier ein hochspannendes Projekt vorangetrieben werden. Ein klares Bekenntnis für neue Technologien auf alten Bahnstrecken wäre jetzt das richtige Signal. Die Landesregierung lässt damit auf sich warten.“